Montag, 18. Februar 2019

Happy Birthday to you oder auch "Wo ist das Jahr hin?"

Es ist zwar bereits Februar und somit ist nunmehr mehr als ein Jahr vergangen seit ein kleiner Mann meine Welt auf den Kopf gestellt hat, aber ich komme erst jetzt dazu, mich dazu auch zu äußern. Seit knapp 400 Tagen bin ich Mutter. 400 Tage die so schnell vorbei waren, das ich nicht darüber nach denken möchte. Ein Jahr voller Kreativblockaden, die mich hinderten, meinen Blog weiter zuführen. Zum Schreiben hätte ich genug Themen. Ich könnte von Henry erzählen, von dem Leben mit ihm, unser Leben als Familie und unseren Reisen (schließlich war dies ja einst Sinn und Zweck dieses Blogs...) aber irgendwie lag mein Fokus mehr auf den wirklich wichtigen Dingen. Zum Beispiel auf Henry.

Ich würde meinen Blog gern neu aufleben lassen und mache einfach das, was ich bisher auch getan habe. Ich schreibe einfach drauf los. Ob es immer noch so gut an kommt oder ich jegliches Schreibtalent verloren habe, könnt ihr mir gern mitteilen. Aber wenn´s Schei*e ist, behaltet es für euch. Nein Spaß, immer raus damit ;-)

Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.

Unser letztes Jahr war aufregend, abwechslungsreich, emotionsreich und vor allem eins: LEHRREICH! Ich glaube, ich habe noch nie in einem Jahr so viel gelernt. Sei es über das Leben oder über mich. Es ist unglaublich, zu was mein Körper in der Lage ist. Trotz des größten Schlafmangels mit einem von Bauchschmerzen weinendem Kind mitten in der Nacht stundenlang durch die Wohnung zu laufen um den blöden, quer sitzenden Pups rauszulocken und dennoch am Tag die fürsorgliche, wache und funktionierende Mutter zu sein. Wie oft war ich über mich selbst erstaunt...

Jedoch muss ich sagen, dass ich viele Situationen nicht ohne Hilfe gemeistert hätte. Wie oft saß ich verzweifelt auf dem Sofa, weil nichts funktionierte? Weil ich müde war und an mir als Mutter zweifelte. Doch der richtige Mann an meiner Seite zeigte mir, dass ich die perfekte Mutter bin und half mir, wo er nur konnte und tut dies weiterhin. Danke mein Schatz. Du bist und bleibst der beste Papa den sich Henry nur hätte wünschen können.

Wir verbrachten unser Jahr auf vielen Kurzurlauben. Ob in Rostock, Warnemünde, Nürnberg, Fulda oder Berlin. So lernte Henry von Anfang an unsere größte Leidenschaft kennen. Das Reisen. Natürlich am liebsten ans Meer.

Die Welt ist zu groß, um nur an einem Ort zu bleiben.


Unsere größte Reise (bisher) und sein erster großer Urlaub ging mit dem Auto nach Kroatien. Mit zwei Zwischenübernachtungen ging es mit insgesamt 8 Stunden Fahrtzeit (verteilt auf 3 Tage) in die kleine Toskana. Mir war nicht bewusst, wie wunderschön Kroatien ist. Henry meisterte die Fahrt einwandfrei. Beim Thema Auto fahren kommt er ganz nach mir. Noch nicht einmal auf der Autobahn und schon wird stundenlang auf der Rücksitzbank geschlummert und lediglich bei Hunger und Durst aufgeschreckt.

Unsere Reise führte uns in ein schönes, modernes Hotel direkt am Meer nach Istrien in die Nähe von Poréc. An dieser Stelle muss ich noch einmal erwähnen, wie froh ich bin, das wir ein derart großes Auto haben. Unser Auto war, ungelogen, gefüllt bis zum Dach. Ich hatte das Gefühl mit 3 Kindern zu verreisen. So viele Dinge waren im Auto. Und ganz ehrlich? Ich habe an alles gedacht, was Henry betraf. Windeln, Essen, Milch, Lätzchen, Sachen, Medikamente, Schnuller,... aber habe dabei den Großteil für mich vergessen. Zum Glück war Sommer und ich liebe shoppen ;-)
 
Gleich am ersten Abend wurden wir mit den Gepflogenheiten von österreichischen und deutschen, älteren Herrschaften sprichwörtlich überrannt. Der Essenssaal öffnete 19:00 Uhr und da wir dachten, es gäbe bereits ab 18:45 Uhr Essen, standen wir 18:55 Uhr vor dem Saal. Allerdings waren wir nicht die Einzigsten. Gefühlt 30 Leute standen bereits vor der großen Eingangstür und scharrten mit den Hufen. Als das Personal die Türen öffnete, spielte sich eine Szene von "König der Löwen" ab. Und zwar diese, als die Hyänen eine große Herde Gnus in eine Schlucht jagten und dort Mufasa zu Tode trampelten. Die Herrschaften rannten wie die Herde Gnus los. Die einen rannten - oder fuhren mit ihren Rollatoren - zum Büfett um die Ersten zu sein (hier sollte ich erwähnen, dass ständig nach gefüllt wurde und nie einer hungrig wieder ging). Die anderen rannten - oder fuhren ebenfalls - hinaus zu den Plätzen im Garten um einen der wenigen Plätze zu erhalten. Es spielten sich dramatische Szenen ab. Und falls ihr euch fragt, ob wir beim zweiten Abend mit rannten, hier die Antwort:

JA! Wir benutzten sogar den Kinderwagen um Platz zu machen und standen bereits 18:45 Uhr vor dem Essensaal. Allerdings nicht um die ersten am Büfett zu sein sondern um einen Platz im Garten zu erhalten, da die Lautstärke im Saal unerträglich laut war und Henry meistens beim Abendessen schon im Kinderwagen einschlief. Was man nicht alles für das Wohl des Kindes tut...

Die Tage in Kroatien waren ein Traum. Durch das Auto waren wir flexibel und konnten morgens entscheiden, ob wir lieber ein Stück fahren oder einen Tag am Strand machen.

Nach wenigen Tagen fanden wir "Gleichgesinnte", also eine weitere Familie, welche in der Nachbaranlage mit ihren Zwillingen urlaubten. Hätte man uns damals gesagt, welch enge Freundschaft daraus mittlerweile entstanden ist, hätte ich dies nur schwer glauben können, da Südtirol leider nicht gleich um die Ecke liegt. Und dennoch besuchten wir Moni, Hansjörg und die Zwillinge Emely und Jonas über Silvester und merkten sofort wieder "Das hier wird ´ne ganz lange Freundschaft!" Wir freuen uns schon sehr, wenn sie uns im Sommer besuchen und wir unseren Silvesterurlaub erneut in Südtirol verbringen können. Kaserott wird beben :D (Sorry, aber der kleine Insider musste hinein!)

Warum wohnen die tollsten Menschen immer so weit weg?


Zu uns gesellten sich noch eine kleine Familie. Zusammen ergab es das berühmt berüchtigte Bermuda-Kinder-Dreieck, deutlich erkennbar an drei, aneinandergereihten, blauen Strandmuscheln. Und ja, wir verteidigten unser geliebtes Dreieck gegen Handtuchreservierer, die lediglich ihre Handtücher ablegten und den ganzen Tag nicht da waren. Zur Not legten wir unsere Decken, Spielsachen und Kinderwagen so nah an deren Handtücher, dass es uns schon beim hinsehen zu nah war. Zur Verteidigung: Der Platz war einer der wenigen, die so perfekt lagen, dass die Strandmuscheln im Schatten waren aber wir Eltern doch ab und zu die Chance hatten, uns in der Sonne zu bräunen. 

Die Zeit verging viel zu schnell und nach und nach mussten wir uns von allen verabschieden. Im November entschieden wir uns spontan, den Silvesterurlaub in Südtirol zu verbringen und mit sehr viel Glück hatten wir tatsächlich eine kleine aber feine Ferienwohnung gefunden und verbrachten eins der schönsten Silvester die ich je erlebt hatte. 

Mit der Zeit, wird die Zeit immer wichtiger.


So schnell wie der Sommerurlaub vorbei war, war auch das Jahr um und unser erstes Weihnachten als Familie stand an. Wenn ich eins bei diesem Weihnachten gelernt habe, dann ist es, das ich es in diesem Umfang nie wieder tun werde. Wir waren 12 Erwachsene und 4 Kinder im Alter von 1 bis 7 Jahren. Natürlich ausschließlich Jungs. Als es an der Tür klopfte und der Weihnachtsmann kam, war die Aufregung bei allen groß. Sobald es an das Geschenke auspacken ging, waren wir zurück bei der Szene von König der Löwen und der Herde Gnus. Alle freuten sich, packten aus, benötigten Scheren, Geschenkpapier flog umher, Geschenke wollten gezeigt werden und die gesamte Aufregung inkludierte eine wunderbar hohe Lautstärke. Alles, was ich in diesem Moment wollte, war, ganz in Ruhe zu genießen, wie Henry seine Weihnachtsgeschenke auspackte und sich über seine Werkbank und seinen VW-Bulli-Lauflernwagen freute. Stattdessen freute ich mich über unseren großen Sekt-Vorrat um einen halbwegs entspannten Eindruck zu hinterlassen. 

Trotz allem war es ein sehr sehr schönes Weihnachtsfest mit leckerem Essen, irre führenden Geschenkverpackung und der Freude meiner zwei liebsten "großen" Männern, im Sommer gemeinsam zu Olaf Schubert gehen zu können.

Du bist der schönste Zufall meines Lebens.


Weihnachten und Silvester vergingen und somit auch das Jahr 2018. Eines der wohl spannendsten Jahre meines bisherige Lebens. Kurz nach Silvester feierten wir Henrys ersten Geburtstag. Ein Jahr, 365 Tage mit ihm an meiner Seite, 365 Tage an denen ich mich so verändert habe, dass ich unheimlich stolz auf mich sein kann. Wenn ich etwas weiß, dann ist es die Tatsache, dass ich alles wieder genau so machen würde. Okay, ich würde vermutlich ab und zu einen Kaffee mehr trinken oder mir weniger Sorgen machen wollen. Aber ansonsten... bin ich so unendlich stolz auf Henry, auf meine kleine Familie und vor allem auf mich. Ich erfülle meine Jobs als Mutter, Zusatzmutter, Partnerin, Freundin, Hausfrau, Beraterin, Tochter, Schwester und Hochschulsekretärin ganz gut. Wenn ich ein paar Jahre zurück reisen könnte, würde ich meinem öfter mal verzweifelten Anfang-20-jährigem-Ich sagen, dass alles irgendwann Sinn ergibt. So steinig der Weg auch erscheinen mag, so weh manch eine Situation auch tut, so hart manche Worte sein werden. Es wird Sinn ergeben. Und ja, ich bin stolz auf mich.

Be the woman you needed as a girl. 


Wer mich kennt, wird wissen, dass ich seit dem 1. Februar 2019 wieder arbeiten gehe. Meine geliebte und irgendwie zu kurze Elternzeit ist vorbei und Henry geht seit Januar in den Kindergarten. Die Eingewöhnung klappte super, auch wenn es mir sehr schwer fiel (und immer noch fällt) wenn er es kaum erwarten kann, mit seinen Freunden zu spielen und regelrecht traurig ist, wenn wir ihn wieder abholen. Mein neuer Job erfüllt mich. Ich habe liebe Kolleginnen und Kollegen, eine super Einarbeitung und merke, wie mir mein Job zwischen füttern, Windeln wechseln und Wäsche waschen gefehlt hat. Doch zwischen dem doch wieder recht normal wirkendem Alltag ist vor allem eins zurück gekehrt. Mein Fernweh. Das neue Jahr ist ausgeplant mit Urlauben und ja, auch in mein geliebtes Portugal geht es für ein paar Tage zurück. Einen Reisebericht dazu wird es sicherlich geben. Im Sommer fliegen wir zwei Wochen nach Griechenland und in wenigen Wochen werden wir ein paar Tage dorthin fahren, wo es bereits vor zwei Jahres zur gleichen Zeit hin ging. Nach Bremerhaven, zum Geburtstag meiner lieben Nicole. Ich freue mich schon jetzt, meinen drei Jungs die Stadt, das Klimahaus, den Hafen und Dorum zeigen zu können. Zumal diese Stadt mir persönlich sehr viel bedeutet und ohne die ich vermutlich jetzt nicht da wäre, wo ich jetzt bin.

So, ich denke das reicht fürs Erste. Ich belebe diesen Blog neu, versuche mich an meine Reisethemen zu halten aber werde sicherlich den ein oder anderen Schwank aus unserem Leben mit einfliesen lassen. Ich hoffe, ihr bleibt mir weiterhin treu und falls jetzt die Frage bezüglich des Buches kommen sollte, hier meine Antwort: Jajajajajaaa, ich sitze ab und zu dran, notiere Gedanken, Ideen und sammle nützliche Eindrücke. Irgendwann wird es kommen, versprochen. Aber momentan stehen einfach neben dem normalen Wahnsinn zu viele große Dinge an, dass ich mich komplett darauf fokusieren kann. 

Manche Menschen müssen dem Spiegel dankbar sein, dass er nur ihr Äusseres zeigt. 

 

Ps. Update 11 - Abenteuer Portugal 2017 folgt in Kürze...

 

 

 

 

Samstag, 20. Oktober 2018

One Day Baby We´ll Be Old Oh Baby...

Erst als Mutter habe ich verstanden, wie schnell die Zeit verfliegt. Meine Elternzeit ist so gut wie vorbei, ich habe nur noch knappe 3 Monate (inkl. einen Monat Kita Eingewöhnung) die ich definitiv 24 Stunden am Tag mit Henry verbringen kann. Wo ist die Zeit hin? Wieso habe ich die Schwangerschaft und die Elternzeit nicht mehr genossen und mich immer zum nächsten Ultraschall, nächsten vollendeten Monat, dem Geburtstermin, dem Ende der Koliken, dem ersten Lächeln, dem Abstillen, dem ersten Rollen und dem ersten Robben gesehnt? Wieso habe ich diese Momente nicht mehr genossen?

Meine Schwangerschaft war vorbei wie nichts. Ich muss gestehen, ich fande die Zeit als Schwangere anstrengend. Aber im Nachhinein war es (bis auf das ein oder andere Wehwehchen) eine so schöne Zeit. Ich konnte schlafen wann immer ich wollte (Himmel, wie ich das vermisse :-O), ich war mit Lars in Hamburg, Nürnberg, Rostock, Bad Bocklet, Bad Kissingen, Embach,... . Ich habe so viel gesehen aber konnte es kaum erwarten, bis meine dicken Füße, die Tritte von Henry und das schwere atmen endlich ein Ende haben. 





Das warten auf Henry...wow, bei jedem zucken, ziehen oder drücken dachte ich „Endlich! Endlich geht es los!!!“ Ich habe mich so auf die Erlösung gefreut, ohne daran zu denken, das ich das vermutlich nie wieder spüren werde. Die Tritte von innen, zu sehen wie der Bauch Tag für Tag wächst, die Ultraschall Untersuchungen und wie er immer die Hände vor sein Gesicht nahm. Es war doch so so schön. 


Ich wünschte ich  könnten den Moment einfrieren, genau hier, genau jetzt. 

 
Ich habe aktuell schwer damit zu kämpfen mein Baby bald in fast fremde Hände zu geben. Es tut allerdings gut zu wissen, dass er bei jemanden ist, den ich kenne. Denn seine Krippenerzieherin/Erzieherinnen war/waren bereits meine, nur eben vor knapp 26 Jahren. Hoffentlich zerstört mein kleiner Duracell Hase nicht meinen guten Ruf ;-)



Das Glück der Erde liegt nicht nur auf dem Rücken der Pferde ;-)
Dieses Jahr ist so schön und dennoch gab es für mich eine Zeit, die zerrte, mich zum weinen brachte (und mich gerade wieder zu Tränen rührt) und ich von einer meiner Herzensmenschen Abschied nehmen musste. Es fällt mir sehr schwer, darüber zu schreiben. Deswegen zitiere ich an dieser Stelle einfach Teile eines Gedichts von Julia Engelmann, welche alles beschreiben, was ich dazu zu sagen habe.
 
Löwenherz

(...)

Vom Himmel fehlt ein kleines Stück,
ich sehe es von hier,
eine Lücke, die sich nie mehr schließt,
sie hat die Form von dir.
Ich wünschte mir, wir könnten alles haben,
ohne zu verlieren.
Doch niemand wird in tausend Jahren,
wieder sein wie wir.

(...)

Ich träume jede Nacht von dir
und auch davon, wie schön es wär.
Sag mir, habe ich immer einen 
Platz in deinem Löwenherz?
Und ich träum von einem Land für dich, 
in dem du jetzt der König wärst.
Du weißt, du hast für immer einen
Platz in meinem Löwenherz.

(...)

Was bleibt ist deine Liebe,
deine Jahre voller Leben,
das Leuchten in den Augen aller,
die von dir erzählen. 
Millionen Sterne in der Nacht,
und einer aber flimmert 
in der Ferne und verblasst,
doch ich werde ihn erinnern. 


Liebste Omi, du warst die tollste, stärkste und liebste Oma die ich mir je hätte wünschen können. Wir sehen uns wieder, versprochen!

Omas sind wie Mamas. Nur mit Puderzucker.


Genug mit Gefühlsduselei nun! Kommen wir zurück zur Realität. Wer sich fragt, was ich aktuell neben Wäsche waschen, NEIN sagen, Windeln wechseln und aufräumen mache, hier die schnelle und kurze Antwort: Ich hänge in der Warteschleife des Arbeitsamtes.

Ja, ich habe die Ehre, wieder beim Arbeitsamt - Entschuldigung, ich meine natürlich die Bundesagentur für Arbeit (kurz BA) anzurufen, in der Warteschleife zu hängen und dann entweder das Besetzt-Zeichen zu hören oder die qualifizierte Antwort zu bekommen, ich müsse mich direkt vor Ort melden (um dort sicher wieder zu hören "Ja also die Arbeitsuchend-Meldung hätten Sie auch online oder telefonisch abwickeln können!").

Der Gang zum Arbeitsamt ist wie der Weg zum Zahnarzt. Keiner geht dort gern hin. Zumal man jedes Mal mit einem flauen Magen hingeht, ein großes Problem hat, wenn man dahin muss und man Stunden mit warten verbringt. Und wenn man dann ausreichend lang gewartet hat, bekommt man zu hören "Dafür müssten wir einen neuen Termin machen!" WAS ZU HÖLLE SOLL DAS? :D Wofür habe ich gerade 3 Stunden meines Lebens verschenkt? 

Schön wäre es, wenn ich nach meiner Elternzeit entspannt zurück in meinen Job gehen könnte. Aber das Leben dachte sich scheinbar "Nö! Lass sie mal die letzten Monate schön mit Bewerbungen schreiben verschenken!". Alles andere wäre sowieso nicht typisch Lisa ;-) Also sitze ich nun da und schreibe zwischen Babygeschrei und sowieso fehlenden Nerven Bewerbungen. Viele! Sehr viele! Und warum? Ganz einfach:

1. Es gibt kaum Jobs für meinen Beruf,
2. mir fehlt die Motivation in meinen alten Job zurück zukehren,
3. ich würde viel lieber kreativ schreiben und - hiermit kommen wir zum Hauptproblem - 
4. finde ich keinen Job, indem ich meinem Hobby zum Beruf machen kann.

Manchmal braucht man viel Phantasie um der Realität Stand zuhalten.


Wer stellt denn schon jemanden ohne Journalismus Studium oder so bei einer Zeitung, einer Nachrichtenagentur oder gar beim Fernsehen ein? :D An dieser Stelle würde meine Mutti jetzt sagen: "Dann schreib doch ein Buch! Du kannst das, das weiß ich!" Mama, ich liebe dich, die Idee ist super aber es scheitert an der Umsetzung...

Und ja, die Idee für ein Buch existiert tatsächlich seit einiger Zeit. Ein Roman. Voller Leben, Lieben und Lachen. Mitten aus dem Leben und vielleicht auch bei manch einem mitten ins Herz. Aber wie und wann soll ich das endlich mal zu Papier bringen? Mehr als eine Mind-Map im Handy (zum Glück gibt es für jeden Sch**ß mittlerweile eine App) gibt es nicht. Wobei...falsch! Ich habe tatsächlich zwei Bücher mit den versprechenden Titeln "Arbeitsbuch für Schriftsteller" und "Ein Buch schreiben und Autor werden". Wow. Mega. Los gehts...Oh Moment, aus dem Babyphon ertönt ein verlangendes "Mama Mama". Okay verschieben wir das Buch...auf später und später und später ;-)

Ich bin sehr froh, überhaupt gerade die Zeit und die Inspiration für einen neuen Blogeintrag zu haben. Das schreiben fehlt mir, aber oftmals auch die Themen. Also was mache ich nun mit diesem Beitrag? Wieder löschen? Oder knaaaadenlos ausnutzen? Ich nutze ihn aus, was habe ich schon zu verlieren?!

Wer jemanden kennt, der jemanden kennt, der einen Job für eine sehr gute Kauffrau für Bürokommunikation hat, die mittelmäßig gut im kreativen Schreiben ist - dies aber mit voller Leidenschaft tut - kann sich gern bei mir melden. :D 

Tschüssikowski!

Dies könnte als Bewerbungsbild dienen. Oder eben nur dafür, dass ihr wisst, wie ich aussehe :D


Dienstag, 5. Juni 2018

Time flies by when the night is young

Ihr Lieben, mein letzter Post ist gefühlt Jahre her und ich habe ein richtig richtig schlechtes Gewissen. Dabei sind zwei Beiträge schon so gut wie fertig, lediglich der Feinschliff fehlt und sie sind bisher noch auf dem Ipad und noch nicht auf dem PC. Dabei gibt es so viel zu berichten.

Wahnsinn, was ich so alles an einem Tag nicht schaffe.


Ich vertröste euch gleich, dies wird keiner der zwei Beiträge. Eher ein kleiner Trotzpost / Wir-leben-noch-Post. 

Die Monate, in denen Henry nun bei uns ist, rennen wie verrückt. Anfang Februar, als wir unseren Sommerurlaub buchten (der schon diese Woche Freitag startet) dachte ich noch..."Oh Shit das dauert noch ewig!". Und jetzt? Jetzt bin ich am packen und frage mich, wo die letzten Monate geblieben sind.

You are my heaven on earth.


Aus unserem kleinen, zerbrechlich zarten Baby ist ein kräftiger, glücklicher und flirtbereiter Junge geworden, der jeden anstrahlt der ihn anschaut. Er hat in den letzten Wochen einen unheimlichen Entwicklungssprung gemacht. Vom Baby, welches man nicht anfassen wollte weil man Angst hatte, es geht etwas kaputt zu einem kompakten Baby welches jeden Tag seine Welt weiter entdeckt. Kaum zu glauben das sein Beschäftigungsprogramm vor ein paar Monaten nicht über Schlafen, Essen, kurz gucken und wieder schlafen hinaus ging. Mittlerweile wird alles genau beobachtet, das Spielzeug begutachtet, das Spiegelbild angelacht, mit den Omis geflirtet, Momo angestrahlt und über Mamas "Singtalent" gekichert. Er erkennt die Stimme seinens Papas schon von Weitem und Opas Quatsch-Mach-Gesicht ist jedes mal wieder ein Hit.

Our family is just the right mix of chaos and love.


Um diesen Moment festzuhalten, haben wir wieder ein Fotoshooting gemacht. Wie bereits schon in der Schwangerschaft bei Picture People und erneut mit Melanie. Ein ausführlicher Beitrag dazu folgt, natürlich auch mit dem ein oder anderem Bild! Versprochen!!!


Mein Leben hat sich im Vergleich zu letztem Jahr so auf den Kopf gestellt. Von dem Mädchen, das sich gewünscht hat, nie erwachsen zu werden und allein mit einem VW Bus durch Europa reisen wollte zur Mama, die sich ein Leben ohne ihr Baby nicht mehr vorstellen kann. Ich liebe es, Mama zu sein. Kein Job der Welt wird besser bezahlt als dieser. Kein Geld ist mehr wert als ein Baby das einen anstrahlt, nur weil man gerade albern vor ihm tanzt und sich zum Volldeppen macht. Klar komme ich auch hier und da an meine Grenzen. Und deswegen bin ich dankbar für Menschen wie meine Mädls Friederike und Lisa. Deswegen hier nur an euch: 

Danke Freddy, das du uns so oft wie nur möglich besuchst und mit Henry spazieren gehst damit ich einfach mal in Ruhe Wäsche aufhängen kann. Danke das du mit ihm im Garten auf der Hollywood Schaukel chillst während ich mich um das ungeliebte Unkraut kümmern kann. 
Danke Lisa, das du mich während unserer Zeit daran erinnerst, das ich auch noch Ich bin und nicht nur Hausfrau und Mutter. Danke für den Moment in dem wir letztens gefühlt allein auf der Tanzfläche standen und nur wir beide füreinander zu Roland Kaiser sangen. 

Mädls, ich liebe Euch!


Falls sich jetzt unsere Familien benachteiligt fühlen: Ihr wisst genau, wie dankbar wir für alles sind. Ihr seid die besten Omas, Opas, Tanten, Onkels und Neffen der Welt! Und noch jemand ist hier zu erwähnen. Mein persönlicher Jackpot. Danke Liebling, für´s nächtliche "Seiten-tauschen", für´s "Jetzt gib ihn mir und ruh dich mal aus", für deinen ständig klaren Kopf und deine innere Ruhe, wenn ich mir selbst wieder einmal zu viel Stress und Druck mache, beim Versuch, die perfekte Hausfrau und Mutter zu sein.

So, ich muss aufhören. Die Koffer sind noch lange nicht fertig (niemand hat mir gesagt, wie viele Dinge man einpacken muss, wenn man in den Urlaub mit einem Kleinkind fährt :-O), die restliche Wäsche muss noch aufgehangen werden und die Wohnung soll auch schön sein, wenn wir wieder heim kommen. Hach ja,...ich liebe mein neues, ungeplantes Leben als Mama ;-) 

Meet me where the sky touches the sea. 


PS. Für Schreibfehler, Grammatikfehler und sonstige Fehler übernehme ich auf Grund von Zeitstress und somit schnellen Fingern keine Verantwortung. Wer Fehler findet, korrigiert sie im Kopf und schreibt mir keine Nachrichten...ich bin schon halb im Urlaubsmodus :-P

PSS. Eigentlich sollten noch zwei tolle Bilder mit in diesen Beitrag kommen. Allerdings ist unser Internet scheinbar auch schon im Urlaubsmodus. Fotos folgen noch... ;-) 

PSSS. Jetzt ist aber wirklich gleich Schluss. Kleine Bitte noch, seid so geil und knackt endlich die 20.000 Klicks!  :D

Dienstag, 6. März 2018

Time to turn the page

Es ist Anfang März und seit einigen Tagen ist meine kleine eigene Wohnung aufgelöst. Vier Jahre wohnte ich dort. Vier Jahre voller Erinnerungen an GZSZ - an gute Zeiten, schlechte Zeiten (jetzt habe ich mich wohl als Serienfan geoutet). Es ist unglaublich wie viel ich zwischen all den Kisten und Schächtelchen gefunden habe. Fotos, Eintrittskarten, Geschenke. Erinnerungen an vier Jahre.

Wenn man zwei komplette Haushalte zusammen wirft, muss grundsätzlich aussortiert werden. Ich habe noch nie so viel weggeworfen und verkauft wie bei diesem Umzug. Einiges fiel mir wirklich schwer, wie zum Beispiel ein alter Bilderrahmen den ich mal auf dem Trödelmarkt gekauft hatte und ihn unheimlich schön fand. Oder der Verkauf meiner tollen Couch. Gekauft von meinen ersten Azubi-Gehältern für meine damalige erste Wohnung.

Zwischendurch, bei all dem aussortieren und durchstöbern fand ich Sachen, die mich zu einer Pause zwangen. Es waren Dinge wie "Öffnen-wenn-..." Briefe, die ich mal zum Geburtstag erhielt. Das ausräumen meiner Wohnung war eine Art kleine Zeitreise, in der ich auch unbewusst mit der Vergangenheit abgeschlossen habe.

Mit der Geburt meines Sohnes kam nicht nur ein neuer kleiner Mensch auf die Welt. Der kleine Mensch veränderte meine komplette Welt. Ich merkte schon während der Schwangerschaft, wie ich mich nach und nach änderte. Die Sichtweise auf viele Dinge sind nunmehr völlig verschieden.

In den letzten vier Jahren kamen viele Menschen in mein Leben. Einige gingen nach kurzer Zeit, einige sehr plötzlich und unerwartet, bei einigen traf es mich mehr, bei anderen weniger. Doch mit einem Verlust habe ich mich bis heute noch nicht abgefunden.

Durch das Leben - wie es nun einmal ist - habe ich eine meiner wichtigsten Bezugspersonen verloren. Und nur weil wir beide sturköpfig waren, nur unsere eigene Meinung als die Richtige ansahen und nur die Fehler des jeweiligen anderen wahr nahmen. Und zwischen all dem Ärger, der angespannten Situation und der ein oder anderen bösen Nachricht haben wir das Wichtigste vergessen. Die vielen Momente in denen wir vor lachen nicht mehr atmen konnten, durchfeierte Nächte wo wir danach noch stundenlang am Bordstein saßen und über Gott und die Welt redeten während im Hintergrund die Sonne aufging, Abende am Lagerfeuer, Muskelkater von JustDance, vernichtete Weinflaschen und "Weißt-du-noch-damals-in-der-Schule-Geschichten".

Unser letztes Aufeinandertreffen war kurz und kühl. Ich schob es auf den Zeitmangel und die wartenden Kinder in meinem Auto. Dabei war es ledigleich meine Unsicherheit und der Fakt, das ich mit der Situation überfordert war. So lange hatten wir uns nicht gesehen geschweige denn miteinander geredet.

Es ist ein Irrsinn, so etwas weg geworfen zu haben wenn es doch so unendlich viele schönere Zeiten gab. Was ist ein Streit, der eigentlich nur durch Missverständnisse und Unverständnis beider Seiten ausgelöst wurde denn gegen 15 Jahre Freundschaft mit sowieso schon vielen Höhen und Tiefen?

Im letzten Jahr gab es unzählige Momente, die ich mit dieser Person gern geteilt hätte aber mein Sturkopf mir im Weg stand. Ich hoffe sehr, das diese Person diesen Beitrag ließt und dies als Art Friedensangebot an nimmt. Getreu dem Song von SAM "Neustart" zudem wir beim Konzert und bei unseren privaten Tanzeinlagen daheim voll abgingen.

"...einfach von vorne, einfach alles vergessen, über die alten Zeiten einfach nur lächeln. Es geht so einfach, drücke Stop, Neustart, Stop, Neustart, Stop, Neustart..."


Meine Tür steht offen, mein Herz ist für eine Freundschafts-Reunion bereit und unser Lieblingswein steht für ein längst überfälliges klärendes Gespräch bereit. 

 

Samstag, 24. Februar 2018

Oh Baby it´s a wild world...

"Eine Geburt verändert dein Leben, es ist ein Erlebnis, welches du nie wieder vergessen wirst und für immer eine deiner stärksten Erinnerungen sein wird."
 
Wie oft habe ich Sätze wie diesen während der Schwangerschaft gehört? Gefühlt tausende Male. Und zwischenzeitlich konnte ich diese Sätze nicht mehr hören. Klar, die Geburt wird kein Kinderspiel aber irgendwann ist sie vorbei, man ist Mutter und die Erinnerungen daran verblassen wie die, eines Arztbesuches. Hauptsache es ist bald vorbei und der kleine Mann liegt in meinen Armen.
 
So oder so  ähnlich waren meine Gedankengänge, wenn ich während meiner Schwangerschaft mal wieder total erschöpft auf dem Sofa lag und mich wie ein gestrandeter Wal fühlte. Die letzten Wochen gestalteten sich immer anstrengender. Die Ungeduld wurde immer größer, je näher der Geburtstermin kam. Zur Babyparty Ende November tippten alle unsere Gäste einen Entbindungstermin. Der frühste Tipp war der 14. Dezember, der späteste der 2. Januar. Keiner, wirklich keiner vermutete, das der kleine Mann sich doch noch so viel Zeit ließe und die Geburt zu einem der unvergesslichsten und vielleicht auch ein wenig traumatischsten Momente in meinem Leben machte.
 

28. Dezember 2017

 
Errechneter Geburtstermin. Seit Tagen fuhren wir schon mit der Kliniktasche im Auto zu allen Weihnachtsbesuchen und es geschah einfach nichts. Kein Anzeichen, keine Wehe. Mein Bauch wuchs den letzten Monat noch einmal ordentlich an und mittlerweile brauchte ich sogar Hilfe beim Schuhe anziehen. Meine Füße hatten sich unter der dicken Kugel schlichtweg versteckt. Auf dem CTG, zu welchem ich nun jeden zweiten Tag musste, war ebenfalls nichts zu erkennen.  

 

3. Januar 2018

 
Wenn mir jemand Anfang Dezember gesagt hätte, das ich noch (mehr oder weniger) entspannt Silvester feiern kann, hätte ich wohl laut los gelacht. Der kleine Mann war einfach zu faul. Jegliche natürliche und gesundheitlich unbedenklichen Geburtseinleitungstipps nahmen wir an und probierten sie aus. Von Fußreflexzonen-Massage zu Entspannungsbädern bis hin zu "straffen, zügigen Spaziergängen" probierten wir alles. Und es half nichts. Manchmal dachte ich, der kleine hockt in mir, lacht vor sich hin und denkt sich "Macht, was ihr wollt, ihr bekommt mich hier nicht so schnell raus!".
 
 
CTG vom 3. Januar 2018

5. Januar 2018

 
Ich war nun in der 41. Schwangerschaftswoche, alle Entbindungswetten-Tipps waren vorbei und ich mit meiner Geduld am Ende. Wir mussten jeden Tag entweder zum Arzt oder ins Krankenhaus zum CTG. Als wir dann am 4. Januar im Neustädter Krankenhaus waren und die Hebamme meine Erschöpfung an sah, stellte sie mir endlich die Frage der Fragen..."Wollen Sie, das wir die Geburt einleiten?".
 
Oh Gott ja! Ja! Bitte! Endlich! Am liebsten wäre ich gleich in den Kreissaal gegangen (Kliniktasche war nach wie vor seit Mitte Dezember im Auto), hätte die Wehentropfen genommen und los hätte es gehen können. Leider war dies natürlich nicht möglich. Eine Einleitung wird immer morgens gemacht.
 
Also kamen wir am nächsten Tag um 8 Uhr in den Kreissaal, voller Hoffnung, in wenigen Stunden den kleinen bei uns zu haben. Die Ärztin vertröstete mich noch mit dem Satz "Wir schauen mal, wie es morgen früh aussieht, ich glaube nicht, das die Wehentropfen so schnell anschlagen werden." Wie? Das kann dann trotz Einleitung noch ewig dauern? Ich nahm also die ersten Wehentropfen, wir bezogen in Ruhe unser Familienzimmer und waren schon gespannt, welches Mittelchen ich am nächsten Tag bekam.
 
Und dann ging alles gefühlt ganz schnell. Auf einmal hieß es, wir können nun in den Kreissaal gehen, es würde mehr lange dauern. Im Kreissaal begrüßte uns eine der wohl besten Hebammen, die ich während meiner Schwangerschaft kennen gelernt habe. Eine Frau, für die ihr Beruf nicht nur ein Beruf ist, sondern eine Berufung. Sie war geboren, um Frauen bei der Geburt zur Seite zu stehen und Kinder auf die Welt zu bringen.
 
 
Die Zeit verging, die Wehen wurden immer stärker und das Bewusstsein, ich werde in wenigen Stunden Mama sein, war da. Nach knapp sieben Stunden voller Schmerzen und anderen unschönen Erfahrungen, ging alles ganz schnell. Ich kann mich an fast nichts mehr aus der letzten Stunde der Geburt erinnern. Ich weiß nur noch, das ich lediglich die Stimme meines Liebsten hörte. Alles andere, was Hebammen und Ärzte zu mir sagten, hörte ich nicht mehr. Um es auf den Punkt zu bringen: am Ende wurden die Herztöne meines Babys immer schwächer, er hatte sich verkeilt und mein Körper half auch nicht sonderlich bei der Geburt.
 

6. Januar 2018

 
Als ich wach wurde, war mir noch nicht wirklich bewusst, was geschehen war. Ich hörte, wie eine Hebamme mit Lars sprach, dieser neben mir saß und ab und zu das Zimmer verließ. Als ich immer mehr zu mir kam, wurde mir erzählt, das ein Not-Kaiserschnitt notwendig war und ich in Vollnarkose gelegt wurde. Nach und nach kamen mir die Bilder aus dem OP Saal in den Kopf und meine erste Frage war natürlich, ob es meinem Baby gut ginge. Der Moment, als ich das erste Foto von Henry sah, kamen mir die Tränen. Ihm ging es gut, er war zur Überwachung aber noch auf der Kinderintensivstation. Bevor wir gegen 6 Uhr morgens auf unser Zimmer kamen, wurde ich in meinem Bett neben das Bettchen von Henry geschoben und durfte ihn zum ersten mal streicheln. Mehr war zwischen all den Kabeln und Schläuchen noch nicht möglich.
 
Und da war er nun. Henry Uwe M. Geboren am 6. Januar um 01:58 Uhr mit zarten 2990 Gramm auf den Rippchen. Den Zweitnamen bekam er von seinem wundervollen Opa, der für mich mit Abstand der größte Superheld meines Lebens ist. Wenn Henry ein genauso wahnsinnig liebevoller Mensch wird, wie mein Pap´s, dann wird er im Sturm alle Herzen der Welt erobern.
 
 
An dieser Stelle nochmal ein unendlich großes Dankeschön an meinen Liebsten. Die Geburt war alles andere als leicht und du hast genauso gelitten wie ich. Ich kann mir nur vorstellen, wie es sein muss, jemanden leiden zu sehen den man liebt und ihm selbst nicht helfen zu können. Du hast den Job super gemacht und du bist der beste Daddy, den ich mir für mein Baby hätte wünschen können.
Ich liebe Dich.

So, an dieser Stelle mache ich eine kleine Pause. Nicht, weil Henry gerade wach wird, sondern weil ich erschöpft von einer wachen Nacht bin. Das Wichtigste habe ich vorerst berichtet und ein neuer Beitrag über die erste Zeit mit Henry steht in den Startlöchern. Ich freu mich auf eure Reaktionen :)

Ich bin wieder da...

Lang lang ist mein letzter Beitrag her. Was der Grund für meine Pause war, kann sich sicherlich jeder denken. Anfang Januar erblickte unser Sohn endlich das Licht der Welt und seitdem steht unsere Welt Kopf.
 
Ich bin fleißig am Schreiben von neuen Beiträgen. Unter anderem über die bisherige Zeit mit Henry, meine Vorsätze aus dem letzten Blogbeitrag und der neuen geplanten Reise ans...wer hätte das gedacht...ans Meer.
 
Allerdings ist die Zeit, die ich sonst zum schreiben genutzt habe, vollgestopft mit Windeln wechseln, in den Schlaf wiegen, Bäuchleinmassage, Stillen und Haushalt bewältigen. Und wenn ich wirklich mal Zeit habe, nutze ich diese meistens mit geschlossenen Augen auf dem Sofa. Jaja, Mama sein ist ein Vollzeit Job. Aber der wohl am besten bezahlteste. Denn zwischen all dem Stress, dem wenigen Schlaf und der Erschöpfung ist ein erleichterndes Bäucherchen, ein Lächeln und ein Kichern mehr wert, als alles andere.
 
Also bitte verzeiht mir diese kleine aber notwendige Blog-Pause. Ich genieße einfach jede Sekunde mit meinen Jungs.
 
 

Sonntag, 31. Dezember 2017

365/365

Silvester ist stets der Moment, indem man auf das vergangene Jahr zurück blickt. Auf die Dinge, die man getan hat, die man nicht getan hat, Ereignisse, Begegnungen und Momente, die man nie vergessen wird. Die das Jahr zu dem gemacht haben, was es war.

Vor einem Jahr feierte ich mit Freunden in das neue Jahr. Wir zogen von WG-Party zu WG-Party bis wir am Feld mit Blick auf Dresden die bunten Farben der Raketen und Böller beobachteten. Freudenschreie, Neujahrskuss, Neujahrsglückwünsche. Im Grunde genau so ein Silvester, wie ich es immer mal erlebt haben wollte. 

Das Jahr schritt voran, einige Begegnungen im neuen Jahr sollten nicht nur mein Leben komplett auf den Kopf stellen. Mein Unfall mit dem Roller und der Tatsache, ich werde Mutter, die Einschulung meines Neffen und die bittere Feststellung...die Zeit vergeht viel zu schnell. Kaum geboren, schon geht's für ihn in die Schule und Weihnachten ließt er die Namen auf den Weihnachtsgeschenken vor. Dann mein Trip nach Portugal. Anders als erwartet. Nicht schlechter aber anders. Vor Ort dann die Überraschung...jemand reist mir knappe 2.300 Kilometer hinterher, nur weil er mich vermisst. Mich, die doch noch völlig überfordert mit ihrer Bald-Mutter-Rolle ist, vielleicht auch der Nicht-Schwangeren-Zeit hinterher weint und sich sowieso noch mehr auf Reise befindet als einen sicheren Hafen zu suchen. Aber der Hafen, der wie aus dem Nichts auftauchte, war der Richtige.
 

Meine Hand ist nicht leer, solange sie deine hält.


Die Überlegung, meine Wohnung zu kündigen und trotz der doch recht kurzen Dauer zusammen zuziehen, wurde so spontan von meinem Herzen entschieden, das ich zwischenzeitlich selbst nicht wusste, was ich da tat. Mein Bauch wuchs Woche für Woche, die Tritte und somit die Vorfreude auf meinen Sohn wurden immer größer. 

Der Sommer ging, der Herbst ging und nun stehe ich auf unserem Balkon. Mein Blick schweift über Dresden bis hinter zu den Lichtern in der Sächsischen Schweiz. Silvester werden wir, als Familie, hier verbringen. In gemütlicher Runde zwischen gutem Essen, lustigen Spielen und alkoholfreiem Wein. Schließlich ist trotz Entbindungstermin vor 4 Tagen kein Auszug meines Mini-Mannes abzusehen. 

Alles richtig machen im Leben? Soweit kommt´s noch!


Ein Jahr. Lediglich 365 Tage und alles ist mehr als anders. Nicht nur bei mir. Verlobungen, Hausbau, Schwangerschaften, Geburten und Abschiede. Selbst in meinem Familien- und Freundeskreis ging es ordentlich ab. Ich bereue keine meiner Entscheidungen in diesem Jahr. Es kam alles so, wie es kommen sollte. Und nur weil beim abspielen meiner Musikliste (ein Hoch auf Spotify, das jedes Jahr wieder meine TOP 100 Songs sammelt und zu einer Playlist zusammen bastelt) Erinnerungen auftauchen, die vielleicht die ein oder andere Träne fließen lassen, heißt das noch lange nicht, ich vermisse etwas. Im Gegenteil. Ich bin froh dass das Jahr so geschah. Ich erfülle vielleicht nicht immer die perfekte Rolle der Tochter, Schwester, Mutter und Freundin. Aber perfekt ist doch sowieso schon lange out. ;-)

Ein großes Danke noch an dieser Stelle an meine Familie, meine Freunde, alle Leser dieses Blogs und alle anderen, die mich dieses Jahr begleitet haben und mich trotz einiger Stolpersteine immer unterstützt haben. Ihr seid das größte Geschenk, das man sich wünschen kann!

Und da es jedes Jahr auf´s neue gefragt wird: Meine Vorsätze beinhalten lediglich das Wiederbeleben meines Blogs, endlich eine ordentliche Nähmaschine kaufen, das nähen (wieder) lernen und meinen Sohn mit all der Liebe zu beschenken, die ich nur haben kann. In diesem Sinne: auf ein wundervolles neues Jahr! :)

Wunder erleben nur diejenigen, die an Wunder glauben.