Dienstag, 18. April 2017

Hauptsache #foreveryoung

Wenn die Suche nie endet...


Wieso sind wir ständig auf der Suche? Ob es die Suche nach dem perfekten Job ist, dem perfekten Partner oder neuen Wegen und Möglichkeiten? Wieso ist meine Generation nie zufrieden mit dem, was sie gerade hat oder wer sie gerade sind? Auch liebevoll "Generation Beziehungsunfähig" genannt. Und es stimmt. Wir sind beziehungsunfähig. Wir können uns auf nichts fest legen. Uns werden zu viele Möglichkeiten, Wege und Alternativen geboten.

Seelenverwandte suchen sich nicht. Sie finden sich.


Allein der Weg nach der Schule stellt viele schon vor die erste wichtige Entscheidung. Ausbildung? Studium? Freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr? Als Au-Pair in die Staaten? Austauschjahr in Neuseeland? Naja, Hauptsache #foreveryoung und #infinity. Kommen wir zurück zum Thema Beziehungen. Unsere Großeltern und Eltern haben meist recht früh geheiratet und Kinder bekommen. Wer jetzt mit 20 heiratet und mit 21 Mutter oder Vater wird, wird von seinen Freunden oft schief angesehen. Allein der bloße Gedanke daran schockiert viele. "Du hast doch noch dein ganzes Leben vor dir!", "Wieso tobst du dich nicht erst einmal aus?". Natürlich, durch Facebook, Tinder und Co. finden wir mit ein paar Wischern nach links oder rechts unseren potenziellen Traumpartner. Falls er oder sie sich doch als Flop raus stellt, wird die Nummer gelöscht, blockiert und jegliche Kontaktaufnahme ignoriert. Und zack geht´s weiter. Wir wollen im Grunde alles haben aber sind nicht bereit dazu, auch mal etwas dafür zu tun. Etwas zu riskieren. Weil wir ständig Angst haben, etwas zu verpassen oder das unsere Bemühungen in Enttäuschungen enden. Unsere Großeltern haben sich auf Tanzabenden kennen gelernt, verliebten sich, heirateten und gingen durch dick und dünn. Wer heiratet denn heute noch? Schwört sich ewige Treue? Wir wollen uns lieber alles offen halten. Wer weiß, vielleicht läuft nächste Woche Miss oder Mister (noch) Perfect(er) über den Weg. Wir suchen und suchen. Dabei wird uns nur selten klar, dass das was wir vermeintlich suchen, doch direkt vor unseren Augen liegt und wir mit dem, was wir haben, zufrieden sein sollten.

Coffee, because adulting is hard.


Ich schreibe das hier nicht, um mich über meine Generation zu beschweren. Ich bin das beste Beispiel dafür. Wie oft habe ich das Thema "Job und Karriere" schon durch gekaut? Vom geplanten Fachabitur nach der Schule über ein Au-Pair Jahr in Großbritannien, Work and Travel bis hin zu "Ich kündige meinen Job und gehe erst einmal nach Portugal arbeiten!" Im Nachhinein bin ich zufrieden mit meinem Wertegang. Ich gehe gern auf Arbeit. Mein Job ist abwechslungsreich und ich mache täglich das, was mir Spaß macht. Natürlich gibt es Tage, an denen ich Meer möchte. Vor allem wenn der Kaffee leer, das Wetter grau ist und ich Ablage erledigen muss. Umso mehr erfreue ich mich an solchen Tagen an der nächsten Urlaubsplanung.

Aus der Liebe des Lebens wurde die Lektion des Lebens.


Genau so sieht es in Sachen Beziehung aus. Einmal zu tiefst enttäuscht worden und zack, bin ich nicht mehr in der Lage zu vertrauen. Wer garantiert denn, dass mir das nicht nochmal passiert? Irgendwann werde ich es wieder können, klar, wir sind alles nur Menschen, die die schlechten Dinge vergessen können, sobald etwas Gutes in ihr Leben tritt. Wie damals, als wir noch Kinder waren. Sind wir mal hin gefallen oder wurde uns Unrecht getan, gab es von Mutti oder Vati eine dicke Umarmung und mit einmal war alles wieder vergessen. Aktuell vertraue ich einfach dem Leben. Meinem Leben. Etwas Gutes wird bald eintreten. Spätestens wenn ich in den Flieger nach Porto steige.

Mein Tipp an euch und auch mich: Hört endlich auf zu Suchen und genießt das, was ihr gerade habt und seid! Denn...

am Ende eskaliert es eh...;-)