Noch knapp 2 Monate...
Wow, unglaublich wie die Zeit vergeht. 71 Tage noch und der in Dresden endlich angekommene Sommer verkürzt und versüßt die Zeit bis zum Abflug noch mehr.
Wie einige vielleicht von euch wissen, dachte ich mir vor zwei Wochen, es wäre mal Zeit, mir noch ordentlich weh zu tun, bevor es los geht. Auf dem Weg zur Arbeit hatte ich einen...nunja, sagen wir "leichten" Unfall mit meinem Motorroller. Der nun sechste und bisher schlimmste mit dem "Unfallroller". Ich hatte Glück im Unglück. Bis auf eine Gehirnerschütterung, eine Beckenprellung, einen verstauchten Knöchel, einen Ellenbogen, der alle Farben des Regenbogens zeigt, und ein paar Blutergüsse bin ich glimpflich davon gekommen. Falls es tatsächlich so etwas wie Schutzengel gibt, hier ein Dankeschön an euch. Das hätte alles viel viel schlimmer ausgehen können. An den Unfall selbst kann ich mich nicht erinnern. Es ist wie ein schwarzes Loch im Kopf. Mein Arzt meinte, es könnte passieren, dass die Erinnerungen zurück kehren. Aber irgendwie brauch ich das nicht unbedingt. Sollen sie verschollen bleiben!
Sometimes memories don´t return. And that's good.
Das Resümee des Unfalls war eine Nacht im Krankenhaus voller Schmerzmittel, angeschlossen an den Tropf und an ein Blutdruckmessgerät, welches die ganze Nacht gepiept hat (ich hab ständig zu niedrigen Blutdruck, deswegen alle 30 Minuten ein lautes, penetrantes PIIIIIIIEP PIIIIIIIEP PIIIIIIIEP), zwei zerschnittene Jacken (darunter mein Lieblingsblazer aus London, dem ich sicherlich noch ewig nach trauere) und das aller Schlimmste: die Empfehlung, dieses Jahr aufs Surfen zu verzichten.
Da ist er also eingetreten. Mein persönlicher Super-Gau. Portugal ohne Surfen. Das ist wie Shoppen ohne etwas zu kaufen. Wie ein veganes Schnitzel. Wie mein Kaffee ohne Milch. Wie ich ohne meinen Hund. Irgendwas fehlt und weil es fehlt, ist es scheiße. Sorry für meine Wortwahl, aber an dieser Stelle ist es absolut okay, mal zu fluchen und Scheiße zu schreiben. Ich fluche sowieso ständig. Also warum nicht auch mal im World Wide Web. Und aktuell ist meine Fluchquote sicherlich um mindestens 70% angestiegen.
Zur Hölle mit Umständen! Ich kreiere Möglichkeiten!
Zwei Wochen am Strand liegen und zu schauen, wie meine kleine Gang sich auf die Bretter schwingt, während ich mir sicherlich mal wieder einen Sonnenbrand hole? Nur zum baden ins Wasser gehen? Zusehen, wie alle tolle Fortschritte machen? Meinen Neoprenanzug daheim lassen und ihn nicht so unsexy wie nur möglich an- bzw. ausziehen? Wo bleibt da der Spaß?
Sei realistisch. Plane ein Wunder.
Alles, was mir jetzt noch übrig bleibt ist, meinen Ellenbogen zu schonen bzw. schön zu trainieren. Damit er wieder fit wird. Schließlich ist es eine ärztliche Empfehlung. Keine ärztliche Anordnung. Zwar habe ich den Surfkurs vorerst storniert aber ich werde sicherlich nicht nur zuschauen. Dafür bin ich zu ehrgeizig und zu sehr ins Surfen verliebt. Ich werde das schaffen. Ich werde dieses Jahr auf dem Brett stehen. Komme, was wolle:
Ich werde surfen!
In diesem Sinne...lasst euch von nichts runter ziehen. Auch wenn es für den Moment scheinbar unmöglich erscheint. Es gibt so viele gute Gründe, glücklich zu sein. Sucht euch einfach einen aus und schaut dabei nicht auf die Steine, die euch im Weg liegen.