Erst als Mutter habe ich verstanden, wie schnell die Zeit verfliegt.
Meine Elternzeit ist so gut wie vorbei, ich habe nur noch knappe 3
Monate (inkl. einen Monat Kita Eingewöhnung) die ich definitiv 24 Stunden
am Tag mit Henry verbringen kann. Wo ist die Zeit hin? Wieso habe ich
die Schwangerschaft und die Elternzeit nicht mehr genossen und mich
immer zum nächsten Ultraschall, nächsten vollendeten Monat, dem
Geburtstermin, dem Ende der Koliken, dem ersten Lächeln, dem Abstillen,
dem ersten Rollen und dem ersten Robben gesehnt? Wieso habe ich diese
Momente nicht mehr genossen?
Meine Schwangerschaft war vorbei wie nichts. Ich muss gestehen, ich fande die Zeit als Schwangere anstrengend. Aber im Nachhinein war es (bis auf das ein oder andere Wehwehchen) eine so schöne Zeit. Ich konnte schlafen wann immer ich wollte (Himmel, wie ich das vermisse :-O), ich war mit Lars in Hamburg, Nürnberg, Rostock, Bad Bocklet, Bad Kissingen, Embach,... . Ich habe so viel gesehen aber konnte es kaum erwarten, bis meine dicken Füße, die Tritte von Henry und das schwere atmen endlich ein Ende haben.
Das warten auf Henry...wow, bei jedem zucken, ziehen oder drücken dachte ich „Endlich! Endlich geht es los!!!“ Ich habe mich so auf die Erlösung gefreut, ohne daran zu denken, das ich das vermutlich nie wieder spüren werde. Die Tritte von innen, zu sehen wie der Bauch Tag für Tag wächst, die Ultraschall Untersuchungen und wie er immer die Hände vor sein Gesicht nahm. Es war doch so so schön.
Ich wünschte ich könnten den Moment einfrieren, genau hier, genau jetzt.
Ich habe aktuell schwer damit zu kämpfen mein Baby bald in fast fremde Hände zu geben. Es tut allerdings gut zu wissen, dass er bei jemanden ist, den ich kenne. Denn seine Krippenerzieherin/Erzieherinnen war/waren bereits meine, nur eben vor knapp 26 Jahren. Hoffentlich zerstört mein kleiner Duracell Hase nicht meinen guten Ruf ;-)
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Das Glück der Erde liegt nicht nur auf dem Rücken der Pferde ;-) |
Löwenherz
(...)
Vom Himmel fehlt ein kleines Stück,
ich sehe es von hier,
eine Lücke, die sich nie mehr schließt,
sie hat die Form von dir.
Ich wünschte mir, wir könnten alles haben,
ohne zu verlieren.
Doch niemand wird in tausend Jahren,
wieder sein wie wir.
(...)
Ich träume jede Nacht von dir
und auch davon, wie schön es wär.
Sag mir, habe ich immer einen
Platz in deinem Löwenherz?
Und ich träum von einem Land für dich,
in dem du jetzt der König wärst.
Du weißt, du hast für immer einen
Platz in meinem Löwenherz.
(...)
Was bleibt ist deine Liebe,
deine Jahre voller Leben,
das Leuchten in den Augen aller,
die von dir erzählen.
Millionen Sterne in der Nacht,
und einer aber flimmert
in der Ferne und verblasst,
doch ich werde ihn erinnern.
Liebste Omi, du warst die tollste, stärkste und liebste Oma die ich mir je
hätte wünschen können. Wir sehen uns wieder, versprochen!
Omas sind wie Mamas. Nur mit Puderzucker.
Genug mit Gefühlsduselei nun! Kommen wir zurück zur Realität. Wer sich fragt, was ich aktuell neben Wäsche waschen, NEIN sagen, Windeln wechseln und aufräumen mache, hier die schnelle und kurze Antwort: Ich hänge in der Warteschleife des Arbeitsamtes.
Ja, ich habe die Ehre, wieder beim Arbeitsamt - Entschuldigung, ich meine natürlich die Bundesagentur für Arbeit (kurz BA) anzurufen, in der Warteschleife zu hängen und dann entweder das Besetzt-Zeichen zu hören oder die qualifizierte Antwort zu bekommen, ich müsse mich direkt vor Ort melden (um dort sicher wieder zu hören "Ja also die Arbeitsuchend-Meldung hätten Sie auch online oder telefonisch abwickeln können!").
Der Gang zum Arbeitsamt ist wie der Weg zum Zahnarzt. Keiner geht dort gern hin. Zumal man jedes Mal mit einem flauen Magen hingeht, ein großes Problem hat, wenn man dahin muss und man Stunden mit warten verbringt. Und wenn man dann ausreichend lang gewartet hat, bekommt man zu hören "Dafür müssten wir einen neuen Termin machen!" WAS ZU HÖLLE SOLL DAS? :D Wofür habe ich gerade 3 Stunden meines Lebens verschenkt?
Schön wäre es, wenn ich nach meiner Elternzeit entspannt zurück in meinen Job gehen könnte. Aber das Leben dachte sich scheinbar "Nö! Lass sie mal die letzten Monate schön mit Bewerbungen schreiben verschenken!". Alles andere wäre sowieso nicht typisch Lisa ;-) Also sitze ich nun da und schreibe zwischen Babygeschrei und sowieso fehlenden Nerven Bewerbungen. Viele! Sehr viele! Und warum? Ganz einfach:
Schön wäre es, wenn ich nach meiner Elternzeit entspannt zurück in meinen Job gehen könnte. Aber das Leben dachte sich scheinbar "Nö! Lass sie mal die letzten Monate schön mit Bewerbungen schreiben verschenken!". Alles andere wäre sowieso nicht typisch Lisa ;-) Also sitze ich nun da und schreibe zwischen Babygeschrei und sowieso fehlenden Nerven Bewerbungen. Viele! Sehr viele! Und warum? Ganz einfach:
1. Es gibt kaum Jobs für meinen Beruf,
2. mir fehlt die Motivation in meinen alten Job zurück zukehren,
3. ich würde viel lieber kreativ schreiben und - hiermit kommen wir zum Hauptproblem -
4. finde ich keinen Job, indem ich meinem Hobby zum Beruf machen kann.
Manchmal braucht man viel Phantasie um der Realität Stand zuhalten.
Wer stellt denn schon jemanden ohne Journalismus Studium oder so bei einer Zeitung, einer Nachrichtenagentur oder gar beim Fernsehen ein? :D An dieser Stelle würde meine Mutti jetzt sagen: "Dann schreib doch ein Buch! Du kannst das, das weiß ich!" Mama, ich liebe dich, die Idee ist super aber es scheitert an der Umsetzung...
Und ja, die Idee für ein Buch existiert tatsächlich seit einiger Zeit. Ein Roman. Voller Leben, Lieben und Lachen. Mitten aus dem Leben und vielleicht auch bei manch einem mitten ins Herz. Aber wie und wann soll ich das endlich mal zu Papier bringen? Mehr als eine Mind-Map im Handy (zum Glück gibt es für jeden Sch**ß mittlerweile eine App) gibt es nicht. Wobei...falsch! Ich habe tatsächlich zwei Bücher mit den versprechenden Titeln "Arbeitsbuch für Schriftsteller" und "Ein Buch schreiben und Autor werden". Wow. Mega. Los gehts...Oh Moment, aus dem Babyphon ertönt ein verlangendes "Mama Mama". Okay verschieben wir das Buch...auf später und später und später ;-)
Ich bin sehr froh, überhaupt gerade die Zeit und die Inspiration für einen neuen Blogeintrag zu haben. Das schreiben fehlt mir, aber oftmals auch die Themen. Also was mache ich nun mit diesem Beitrag? Wieder löschen? Oder knaaaadenlos ausnutzen? Ich nutze ihn aus, was habe ich schon zu verlieren?!
Wer jemanden kennt, der jemanden kennt, der einen Job für eine sehr gute Kauffrau für Bürokommunikation hat, die mittelmäßig gut im kreativen Schreiben ist - dies aber mit voller Leidenschaft tut - kann sich gern bei mir melden. :D
Tschüssikowski!