Leute erfinden Geschichten neu, weil ihnen die Wahrheit zu unspannend und/oder ihr eigenes Leben zu langweilig ist. Sie reden über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben um selbst interessant zu bleiben. Bilden sich Meinung von Situationen, in denen sie selbst nie waren und vermutlich nie sein werden.
Wer alles mit einem Lächeln beginnt, dem wird das Meiste gelingen...
Ich weiß aus Erfahrung, wie es ist, wenn andere Leute denken, mein Leben besser zu kennen als ich selbst. Ich finde es verblüffend, wie die unterschiedlichsten Gerüchte entstehen und sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Heute kurz mit einem Freund Salsa getanzt und morgen wird schon von Hochzeit und Kindern geredet. Beim Pfandflaschen weg bringen gesehen und ruck zuck bin ich pleite und muss Flaschen sammeln. Dabei bin ich einfach immer zu faul, sie weg zu bringen. So lang, bis ich keinen Platz mehr für neue Wasserkästen habe. Mein Hund heult kurz auf, sobald er allein ist. Die Schlussfolgerung, dass er misshandelt wird und der Tierschutz informiert werden muss, ist so klar wie Omas Hühnerbrühe. Logisch. Was sonst. Das ist mein Hobby. Ein Glas Wein zum Mittwoch Abend mit meinen Freunden im Pub? Alkoholikerin!
Alle wollen individuell sein, aber wehe jemand ist anders!
Vermutlich ist auch das der Grund, warum ich aktuell einige Veranstaltungen in Dresden meide. Sehen und gesehen werden. Abgescannt werden. Neuen Tratsch austauschen und verbreiten. Schief angeschaut werden, weil vielleicht die Schuhe heute nicht zum Outfit passen. Mir ist das sowas von egal. Und wenn ich eben der Meinung bin, meine Chucks passen gerade zu meinem schwarzen Kleid. Dann ist das so. Kann anderen doch sowas von am Ar*** vorbei gehen. Puh...meine Güte. Was ist los? Gibt es gerade nichts Spannenderes? Nichts, was denjenigen mehr bewegt? Mir gehts gut und dass ist das, was MIR wichtig ist :)
Meer ist nicht die Antwort. Aber man vergisst dort die Frage.
Letztes Jahr gab es für mich einen Moment, in dem mir klar
wurde, dass es absolut egal ist, was andere denken, reden oder tun.
Ich war in einer meiner persönlich schwersten Zeit, die ich bis dahin hatte. Ich lief in Portugal am Strand entlang, genoss die Sonne und das
Meeresrauschen. Ich setze mich auf eine Felsvorsprung, der aus dem Meer
ragte und schaute raus. Und da war es. Dieses Gefühl der absoluten
Zufriedenheit. Ich war noch nie so sehr bei mir und noch nie so
entspannt. Und genau das ist es doch, was zählt. Unsere innere
Zufriedenheit. Und nicht die der anderen. Wenn wir mit uns selbst im
Reinen sind, kann es doch egal sein, wer heut mal wieder dies oder das
über einen erzählt.
Ich bin kein Mensch, der öffentlich ausrastet oder mal die Fassung vor anderen verliert. Ich möchte mich hier auch nicht beschweren. Sondern euch einen Rat geben: hört auf, euch in andere Leben einzumischen und legt den Fokus darauf, mit euch im Reinen zu sein. Lasst die anderen reden und seid besser als sie. Und das ist so wunderbar leicht! Und wie sagte einst Dalai Lama...