Montag, 27. März 2017

840 Days...

Ich habe uns verziehen.


Ich stehe hier. Vor mir das Meer. Ich höre nichts außer das Wasser, den Wind und ein paar Möwen, die sich scheinbar schwerelos vom Wind tragen lassen. Ein halbes Jahr ist es her, dass ich an genau der gleichen Stelle stand. Allerdings mit ganz anderen Gedanken als heute. Im Oktober fühlte ich mich noch wie verloren. Der Schmerz und die Enttäuschung über das, was zwischen uns passiert war, war einfach nicht in Worte zu fassen. Und dennoch hatte ich versucht, alles in mehreren Briefen fest zu halten. All meine Fragen, meine Gedanken und die Bitte, unsere kleine Familie nicht im Stich zu lassen. Ich bin dir nicht mehr böse, dass du alles unbeantwortet gelassen und auf keinen Brief geantwortet hast.


Inzwischen sehe ich hochkommenden Erinnerungen und Gedanken nicht mehr negativ. Ich bin dir dankbar, für die schönen Momente die wir hatten, die vielen Abende die wir gemeinsam auf dem Balkon saßen, die Urlaube und das ich dank dir, so viel über das Leben gelernt habe. Wir waren beide nicht bereit, zu vertrauen und uns fallen zu lassen. Aber das ist nicht unsere Schuld, wir haben beide unser Bestes gegeben. Das Leben kam einfach dazwischen.

Scheitern ist nicht das Gegenteil von Erfolg. Es ist ein Teil davon. 


Auch wenn ich bis heute deine Beweggründe, uns aufzugeben, nicht verstehe und du mir damit sehr weh getan hast, verzeihe ich dir heute. Ich verzeihe uns. Ich weiß jetzt, dass es dir auch nicht leicht fiel und du in der Trennung den einzigen Ausweg sahst. Jedes mal, wenn ich dich danach traf, konnte ich nicht verstehen wie du mich ignorieren konntest. Als wäre es das Leichteste der Welt. Und es tat jedes mal aufs neue verdammt weh. Aber das war deine Art damit umzugehen. Du warst einfach stärker als ich. Und das ist okay. 

Die Welt schmerzt weniger, wenn man am Meer ist.


Ich bin mir sicher, dass jede Begegnung in unserem Leben einen tieferen Sinn hat und uns auf unserem Weg ein Stück näher zu uns selbst und in die richtige Richtung bringt. So weiß ich, dass auch unsere Zeit am Ende kein Zufall sondern Schicksal war. Es wird immer wieder Orte und Momente geben, an denen ich dir begegne. Ob es im Auto ist, wenn unser Song kommt, ich im Fernsehen Berichte über den Gardasee sehe, ein VW Bulli an mir vorbei fährt oder ich an der Bar vorbei laufe, in der wir unser erstes Date hatten. Selbst hier, hier oben an der Nordsee, wo wir nie gemeinsam waren, begegne ich dir. Zumindest gedanklich.

Lost you, found myself.


Vielleicht finden wir in ein paar Jahren mal die Zeit, um Unausgesprochenes auszusprechen. Der Blick auf das vergangene Uns wird sich bei dir und mir ändern und wir werden die Dinge anders sehen. Einfach weil wir älter und reifer werden. Dank dir, unserer Zeit und der Trennung, bin ich zu der Person geworden, die ich heute bin. Ich habe zu mir gefunden. Und ich bin glücklich. Du bist ein Teil meiner Geschichte, die ich nicht missen möchte.

Thank you for your part in my journey.




Freitag, 17. März 2017

Update 1 - Abenteuer Portugal 2017

17. März 2017

Noch sechs Monate, genau 144 Tage bis ich in das Flugzeug in Richtung Porto einsteige. Angefangen zu zählen habe ich bei 203 Tagen (zum Glück gibt es dafür eine App). Mittlerweile habe ich, bis auf eine einzige Unterkunft, alles gebucht. Verrückt!

I´m doing this for me.


In Porto verbringe ich die ersten drei Nächte bei Ludres. Mitten im Stadtzentrum. Dank Google Streetview konnte ich bereits den Weg von der Metro bis hin zum Haus "ablaufen". In Aveiro habe ich mich in eine kleine Surfer-WG eingemietet, die unmittelbar an einem der Hauptkanäle liegt. Für die zwei Nächte in Coimbra fand ich auf AirBnB ein Haus, das Zimmer für Backpacker anbieten. Weit oben auf Coimbras Berg. Der Weg da hoch wird steil aber laut meines besten Freundes Google Streetview werde ich von da aus einen unglaublichen Blick über Coimbra und den Mondego haben. Was noch fehlt, ist die Übernachtung in Nazaré. Auf der Halbinsel Peniche bin ich in ein Hostel eingemietet, das ganz am Ende des Ortes liegt. Ob ich mir das richtig überlegt habe? Der Fußmarsch wird einiges an Kraft kosten. Allerdings verspreche ich mir, mit Blick auf den Atlantik belohnt zu werden.

Turn your dreams into plans.



Freitag, 10. März 2017

Rückblick Portugal 2016

I love you...but I have chosen surfing...



Getreu diesem Motto ging es im August 2016 zum zweiten Mal in Richtung Portugal. Diesmal zwei Wochen lang jeden Tag Sonne, Sommer, Strand und Meer. Welch wunderbarer Gedanke. Mit meinem Rucksack von schlappen 19 Kilo und viel zu viel Handgepäck ging es von Dresden erst via Mitfahrgelegenheit nach Bremen, von da aus weiter mit dem Zug und der S-Bahn nach Hamburg und vom Hamburger Flughafen an mein Ziel, Lissabon. Einen kurzen Moment galt mein Rucksack als vermisst (das kleine Ding kann man aber auch leicht verlieren ;)) aber alles war innerhalb kürzester Zeit geklärt. Am Lissaboner Flughafen wartete bereits unser gut gelaunter und braun gebrannter Abholservice. In einem von vielen typischen Drop-In Vans fuhren wir dann noch ca. eine Stunde bei 30 Grad über die portugiesischen Autobahnen.


Als wir ankamen, fühle es sich an, als würde man nach Hause kommen. Dani und Mac, die bereits seit mehreren Jahren das Camp, die Beachlodge und das Beachhouse leiten, begrüßten uns wie alte Freunde. Sie sind ein paar von den wenigen, die es in der Auswandererserie "Goodbye Deutschland" auf VOX tatsächlich geschafft haben und nicht den Weg zurück nach Deutschland antreten mussten.


Und da war es plötzlich wieder. Das Surfcamp-Feeling. Diese Leichtigkeit. Das entspannte Leben. Als hätte jemand, am Tor des Camps, den Schalter umgelegt. Zur Begrüßung gab es erst einmal Super Bock. Das portugiesische Bier, was selbst mir schmeckt. Ich hatte das große Glück, die wohl beste Zimmermitbewohnerin der Welt zu bekommen. Meine liebe Nicole. Wenn ich jetzt zurück blicke, hätte ich es nicht für möglich gehalten, was für eine Freundschaft uns mal verbindet. Kein Tag vergeht ohne Nachrichten, Voicemails und Fotos. Danke Nicole, das es dich gibt! :)

Garten

Die Gruppe in der ersten Woche war wunderbar bunt gemischt. Fast keiner kannte den anderen. Auf Grund, dass das wöchentliche Camptunier bereits Montag statt fand, kam das Teamfeeling ruck zuck auf. Das kann aber auch am Super Bock und dem ein oder anderen Goldstrike gelegen haben.

Homebeach mit Blick in Richtung Praia da Peralta

Da ich mich bereits im Vornherein dafür entschied, erst die zweite Woche einen Surfkurs zu machen, lag ich die erste Woche meist faul am Strand, habe Fotos gemacht, bin stundenlang am Strand spazieren gewesen und habe ein Buch nach dem anderen verschlungen. Die wunderbare Meeresbrise hat mich leider die Stärker der Sonne vergessen lassen, was zur Folge hatte, dass ich mir meine komplette Rückseite ordentlich verbrannte. Fast drei Tage konnte ich nicht normal liegen geschweige denn sitzen! Autsch...

Lieblingsbeschäftigung

Einen Abend verbrachten wir am Meer. Wir bestellten uns Pizza, nahmen Bier und Wein mit an den Strand und beobachteten den Sonnenuntergang. Ich glaube, dies war einer der schönsten Abende, die ich bisher erleben durfte. Der Anblick, wie die Sonne das Meer und den Himmel erst in orange-gelb und dann in immer dunklere rosa und lila Töne färbte, war einfach unglaublich. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke und die Fotos davon sehe.





Nachdem ich ein bis zwei Tage einfach nur das Meersein genossen hatte, packte mich die Neugier, ob ich denn dieses ganze Ding mit dem Surfbrett noch drauf hatte. Schließlich war ein Jahr vergangen und wesentlich sportlicher war ich auch nicht geworden. Also schnappte ich mir meinen neuen Neoprenanzug, versuchte ihn mehr oder weniger elegant anzuziehen, klemmte mir das Brett unter den Arm (und stellte erneut fest, meine Arme sind einfach zu kurz um das Surfbrett so cool und lässig wie die Surferdudes zu tragen), ging ins Wasser und paddelte raus. Zu meinem Erstaunen, schaffte ich es tatsächlich bis ins Line-Up (der Bereich, hinter den Weißwasserwellen, in denen die Wellen noch nicht gebrochen sind). Ich frage mich bis heute, woher diese Kraft in meinen Armen kam. Nach mehreren Versuchen, eine grüne Welle (also eine Welle, die noch nicht gebrochen ist) zu stehen, schaffte ich es tatsächlich. Ein Jahr lang war ich nicht gesurft und nach kurzer Zeit stand ich meine erste grüne Welle. Die einzige grüne Welle. In den gesamten zwei Wochen. Und fast keiner hatte es gesehen. Kein Foto, kein gar nichts. Wie deprimierend. Aber gut, das gehört nun mal zum surfen wie die vielen blauen Flecke an den Hüften, wenn das Brett mal wieder gegen einen kracht.


Das Wunderbare ist aber, dass man jegliche Schmerzen und Muskelkater so schnell vegisst, wie sie da waren. Wenn man Abends mit Wein und Bier am Lagerfeuer sitzt, den Klängen einer Gitarre und der passenden Stimme lauscht und im Moment lebt. Es sind Erinnerungen für die Ewigkeit. Getreu dem Motto "Manche verpassen den Moment und manche das ganze Leben."


Homebeach mit Blick nach Areia Branca
Es sind die einfachen Dinge, die das Camp-Leben aus machen. Wie einer nach dem anderen mehr oder weniger wach zum Frühstück erscheint, das gemeinsame Essen, Lachen, das Kochen, das zusammen sitzen am Abend. Im Grunde ist es wie damals im Ferienlager. Man ist vierundzwanzig Stunden am Tag im Team unterwegs. Wenn man mal seine Auszeit braucht, legt man sich in die Hängematte, geht am Strand spazieren oder probiert sich an der Slackline. Ich habe in meinen zwei Trips ins Drop-In noch keinen Moment erlebt, in dem mir langweilig war. Schließlich gibt es so viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Beachvolleyball, Tischkicker, eine Dartscheibe, Tischtennis und wöchentlichen Yoga-Kurse sind nur eine geringe Auswahl. Sogar ein Masseur kommt auf Wunsch ins Camp. Und glaubt mir, der ist sooo super! Es ist immer was los, aber in einem Maß, in dem man dennoch zur Ruhe kommt. Es ist die perfekte Mischung aus Sport, Entspannung und Action.




Eine wunderbare Leichtigkeit.


So verging die erste Woche schneller als gewollt und der Abschied von den lieb gewonnenen Menschen rückte immer näher. Natürlich freute ich mich auf unsere alt eingesessene Dresdner Truppe, die bereits auf dem Weg ins Camp war. Aber zu wissen, dass man sich wohl kaum in dieser Zusammenstellung noch einmal wieder sehen würde, machte uns alle etwas sentimental. Im Nachhinein bin ich noch mit fast allen in Kontakt. Nicole habe ich im Oktober in Bremerhaven besucht und die Augsburger Truppe war zur Reunion Party im Januar mit in Berlin. Durch das familiäre Verhältnis von Mac, Dani und dem gesamten Team zu den Gästen entstehen Freundschaften, die vermutlich Jahre halten werden.

Lachen. Leben.

Einmal Dudes, immer Dudes.


Gegen Nachmittag erreichte dann die fast komplette Dresdner Truppe das Camp. Die Freude war groß, schließlich war auch meine große Schwester mit dabei. Mit ihr teilte ich mir für die zweite Woche das Zimmer. Die kleine Große und die große Kleine wieder vereint. Nun hieß es auch für mich, morgendlichen Erwärmung, rein in die Fluten und ab aufs Brett. Mehr oder weniger. Wie bereits erwähnt, stand ich nicht eine grüne Welle. Geschweige denn, schaffte ich es hinter das Line-Up. All das Energie sammeln in der ersten Woche war völlig für die Katz gewesen. Dementsprechend demotiviert war ich. Aber es gehört dazu. Zum Lernen. Erfolg und Misserfolg.


Die große Kleine und die kleine Große.
Fakt ist, die zwei Wochen im Camp waren wieder einmal wunderschön. Ich habe so viele tolle Menschen kennen gelernt, kann etwas besser surfen und bin (trotz der Umstände...) absolut zur Ruhe gekommen. In den Tag hinein leben, ohne Stress und Hektik, ohne auf die Uhr zu schauen, ohne Termine und vor allem ohne Verantwortung. Stundenlang aufs Meer hinaus starren. DAS ist Urlaub und DAS ist Meersein.

Einfach Easy.


Bei unserer Rückreise ging das Abenteuer weiter. Wir hörten bereits von anderen, die mit uns im Camp waren, dass das Bodenpersonal am Lissaboner Flughafen streiken würde. Easy, dachten wir. Wir fahren einfach zwei Stunden eher, als sowieso geplant, los. Kein Problem, schaffen wir locker. Ja. Wir hatten es geschafft. Nachdem wir aber von der Gepäckabgabe bis zur Sicherheitskontrolle ca. sechs Stunden anstanden, jegliche Nerven verloren hatten, zum Gate rannten und unser Flugzeug auch noch da stehen sahen, wurde uns recht unfreundlich mitgeteilt, dass die Türen des Flugzeuges nicht mehr geöffnet werden. Zeit für einen Burger und ein Schock-Super Bock.



Da standen wir nun. 21 Uhr am Lissaboner Flughafen. Ohne Gepäck. Ohne Übernachtung. Ohne Zahnbürste. Ohne Rückflug. Ohne Nerven. Auch wenn wir uns untereinander schon alle recht lang kennen, war die Stimmung im Keller. Nachdem wir am Infopoint einen gemeinsamen Rückflug nach Hamburg am übernächsten Tag ergattern konnten, hieß es, ein Hostel oder ähnliches für fünf Personen und zwei Nächte zu finden. Also fuhren wir nachts um 24:00 Uhr (ja, so lang hat das ganze noch gedauert) in das Lissaboner Stadtzentrum und erwischten ein super schönes Hostel. Ein Altbautraum mit Stuck an den Wänden, ein Zimmer für sechs Personen und mehrere super moderne Badezimmer. Jackpot. Darauf noch ein oder vielleicht doch zwei super teure Super Bock vom Späti. Und dann konnten wir auch wieder über die gesamte Situation lachen.

Super Bock auf Super Bock.


Den Sonntag verbrachten wir in Lissabon. Für mich, als absoluter Lissabon Fan, natürlich wunderbar. Da wir bereits in typisch deutschen Klamotten unterwegs waren und unsere Sommersachen in unseren Koffern hatten, mussten wir zwei Mädls natürlich erst einmal shoppen. Sorry Jungs...nein nicht sorry :D


Wir hatten Glück, einen gut gelaunten, lieben und freundlichen Tuk Tuk Fahrer zu erwischen, der uns durch die engen und steilen Gassen Lissbons fuhr. Er zeigte uns die schönsten Ecken der östlichen Altstadt. Wer einmal in dieser Stadt war, wird wissen, wie schnell man sein Herz in dieser historischen aber auch modernen Stadt verlieren kann. Man benötigt mehr als zwei Tage um alles zu erkunden.

Praca do Comerico und die zwei Blondies
Den Tag haben wir in einem typisch portugiesischen Restaurant in einer kleine Gasse ausklingen lassen. Bei Wein, einer Anti Pasti Variation aus Muscheln, Oliven und Garnelen und dem Hauptgericht, frisch gefangener Dorade, genossen wir unseren letzten Abend in Portugal, der ohne den Streik und die vielen verloren gegangenen Nerven nie statt gefunden hätte. Im Nachhinein war der Streik unser großes Glück. Ein zusätzlicher Tag in Lissabon, ein zusätzlicher Tag mit den Dudes, ein zusätzlicher Tag im wunderbaren Portugal.


In diesem Sinne...

Keep calm and hang loose!


Vielen Dank an dieser Stelle noch an meine Mitfotografen Nicole, Anne und Stephan!


Donnerstag, 9. März 2017

Portugal 2017

Die Idee...


Die Grundidee hinter dieser Reise bestand schon Ende August 2016. Als ich zum zweiten mal Abschied von meinem geliebten Portugal nehmen musste. Das ich nächstes Jahr wieder komme, stand außer Frage. Ich habe mich komplett in dieses Land verliebt. In die Landschaft, in die Städte, in die Strände, die Mentalität und vor allem in das Surfen. Portugal ist bisher touristisch noch nicht sonderlich erschlossen. Große Hotelburgen sucht man gerade im Norden vergeblich an den Stränden. Stattdessen sitzen betagte Herrschaften neben sonnengebräunten Surferdudes an der Strandbar und genießen das Meer, die Sonne, ihre Zigarre und das Leben. Nicht ohne Grund gehört Portugal zu den europäischen Ländern mit einer der höchsten Lebenserwartungen.

Ich komme an, wenn ich los lassen kann.


In meinen bisherigen zwei Trips nach Portugal habe ich recht wenig vom Land gesehen. Lissabon stand jedes mal auf meinem Plan. Allerdings hat Portugal mehr zu bieten. Porto, die eigentliche Hauptstadt Portugals und eine der ältesten europäischen Städte. Coimbra, die Universitätsstadt am Flussufer des Mondego. Aveiro, das Venedig Portugals. Die Weinkeller, in denen der berühmte Portwein lagert und auf (m)eine Verköstigung wartet.

All das werden Ziele für meinen Trip sein. Ich möchte Portugal erkunden und besser kennen lernen. Also wieso nicht zwei Wochen eine Art Städtetrip zu all den Orten, die ich unbedingt sehen möchte? Bevor ich mich vierzehn Tage lang, mehr oder weniger elegant, auf mein Surfbrett schwinge und vor lauter Muskelkater mich nicht mehr bewegen kann.

Die Organisation...


Von Anfang an stand fest, wann meine geliebten Surferdudes in "unserem" Surfcamp sein werden. Die erste Surfwoche werde ich mit meinem Fischkopp Nicole, Thomas, Shelly und meinem besten Freund Flip im Camp verbringen. Die zweite Woche besteht aus der alt eingesessenen Dresdner Truppe. Nun hieß es, zu schauen, was ich alles sehen möchte und welche Stadt oder welche Sehenswürdigkeit ein absolutes "Must-see" für mich ist. Ich listete alles auf, überlegte, wie lang ich mir für was Zeit lassen möchte und zum Erstaunen kam ich tatsächlich auf zwei Wochen. Wow, zwei Wochen Städtetrip...

Adventures are forever.


Weil ich kein Fan von Hotels bin und die einfache Art des Reisens bevorzuge, stand auch fest, dass ich mir private Zimmer und Hostels suchen werde. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass man viel mehr von den Menschen und dem Land lernt, wenn man direkt bei ihnen wohnt. Dank einer bekannten Website fand ich schnell tolle Unterkünfte, die sowohl günstig als auch oftmals mitten im Stadtzentrum sind.

Der (bisher) geplante Trip...


Die Stadt, die ich mir unbedingt ansehen und vor allem erleben möchte, ist Porto. Wie bereits erwähnt, die eigentliche Hauptstadt Portugals. Die Bilder, die man im Internet und in Büchern findet, sind einfach unglaublich. Eine Unterkunft habe ich auch bereits gebucht. In einer Art kleinem Gartenhaus im Stadtzentrum bei Ludres (okay, das klingt wie der Beginn eines Horrorfilms). Ein Tagesausflug nach Guimaráes ist absolut Pflicht. Guimaráres befindet sich im nördlichen Hinterland von Porto und gilt als "Wiege der Nation". Nach ein paar Tagen wird es weiter Richtung Süden gehen. Um genau zu sein, nach Aveiro. Aveiro - oder auch liebevoll "Venedig Portugals" genannt, liegt an der Atlantikküste und ist ein kleines altes Fischerdorf, dass durch seine drei Kanäle Venedig ähnelt und dadurch unter anderem zu seiner Berühmtheit gelang. Coimbra, DIE Universitätsstadt Portugals wird der nächste Stop sein. Auf Bildern, die ich gesehen habe, ähnelt Coimbra mit seiner Erhöhung einer meiner Lieblingsstädte. Prag! Wer weiß, vielleicht verliebe ich mich genau so sehr in Coimbra wie in Prag. Zum Glück ist es moralisch vertretbar, sich in mehrere Städte gleichzeitig zu verlieben.

The Ocean is calling and I must go.


Nach den vielen Städten wird es nun langsam Zeit, ein wenig Surffeeling aufkommen zu lassen. Was eignet sich da besser als DER Surfhotspot Portugals? Nazaré. Auf jeglichen Surfwebsiten und Facebookseiten gibt es die Bilder von Fort Sáo Miguel Acanjo. Im Hintergrund Wellen mit einer Höhe von locker 20 Metern. Nicht ohne Grund finden jedes Jahr in Nazaré  etliche Surf-Meisterschaften statt. Den letzten Halt mache ich in Peniche. Eine Halbinsel, ca. 20 Kilometer vor meinem Ziel. Von hier aus geht es nochmal einen Tag mit dem Schiff auf die Berlenga Inseln. Eine Inselgruppe vor der Küste Portugals, die komplett unter Naturschutz steht. Kristallklares Wasser, grüne Hügel, Grotten und eine alte Burg erwarten mich. Fotos davon erinnern mich ein wenig an Bilder aus der Karibik. Nachdem ich mich von Peniche und den Berlenga Inseln verabschiedet habe, werde ich die letzte Etappe auf mich nehmen und mit dem Bus nach Lourinhá fahren, wo im Camp schon meine kleine Gang auf mich wartet.

Ich wurde schon oft gefragt, warum ich alles im Vornherein plane. Planung vermittelt mir nicht zur ein Gefühl von Sicherheit, sondern auch sehr viel Vorfreude. Es geht gar nicht so sehr darum, alles akribisch festgelegt zu haben und dann diesen Plan zu folgen. Festzulegen, was vor mir liegt und worauf ich mich alles freuen kann, erfüllt mich mit Aufregung und einem Kribbeln bis in die Fußspitzen. Manche lieben Überraschungen, ich liebe die Vorfreude auf ein besonderes Ereignis oder einen bestimmten Ort. Ich bin gespannt, ob alles so wird, wir ich es hier geschrieben habe. Was ich alles erleben werde oder welch Herausforderungen auf mich warten.


Aber eins ist sicher: Es wird eine unvergessliche Reise!


Start: Porto
Ziel: Lourinhá







Dienstag, 7. März 2017

Ocenchild vorgestellt

Hi du, schön das du da bist! 


Wie ich fest stelle, hast du es auf meinen ersten Blog geschafft, hast dich sicher schon ein wenig umgesehen und den ein oder anderen Beitrag gelesen. Vielleicht bist du jetzt neugierig geworden, wer hinter Meersein steckt. Diese Neugier nehme ich dir jetzt einfach und stelle mich vor. 

Ich bin Lisa, komme aus einer der schönsten Städte Deutschlands und, wer hätte es gedacht, liebe das Meer, das Reisen, das Leben und vor allem das Schreiben darüber. Bisher habe ich immer alles in meinem kleinen Notizbuch festgehalten. Allerdings habe ich mir letztens den guten leckeren Smoothie darüber geschüttet und alles war so gut wie futsch. Zeit, es digital fest zuhalten. 

Wenn ich nicht gerade die nächste Reise plane oder im Flugzeug sitze, arbeite ich in einem Büro und trinke gern Kaffee. Viel Kaffee. Ja, ich bin vermutlich ein Kaffee-Junkie. Und ein Schoko-Junkie. Ja. Kaffee und Schokolade...welch wunderbar göttliche Kombination. Ich weiche ab...muss an meinem 5. Kaffee und den Schoko-Cookies neben mir liegen. 


Gibt es ein Leben vor dem ersten Kaffee?


Ich habe ein Fellkind namens Momo, der Mann im Haus und die tollste und kuschligste Wärmflasche die es gibt. Er schnarcht, bellt bei jedem Klingeln und sobald mein Dad in der Nähe ist, bin ich Luft. Ein richtiger Gentleman. Aber ich liebe ihn jeden Tag mehr. Unsere erste gemeinsame Meeresreise ging vor ein paar Monaten nach Bremerhaven. Toben am Strand von Dorum war wohl sein persönliches Highlight. Und natürlich die Spaziergänge am Deich von Bremerhaven.


Erster gemeinsamer Urlaub am Meer
Ich liebe das Meer, obwohl ich weit weg davon aufgewachsen bin. Das Meer gibt mir jedes mal die Ruhe zurück, die ich im Alltag oft vermisse. Am Meer vergesse ich alles um mich herum. Oft habe ich das Gefühl, mein Kopf ist leer und ich genieße einfach nur den Moment. Den Sand unter den Füßen, den Wind im Haar und den Duft des Atlantiks in der Nase. Stundenlang auf das Meer starren, bis hin zum Horizont. Zwei bis dreimal im Jahr muss ich ans Meer. Ob es nun der Atlantik ist oder "nur" die Ostsee.

Einmal Oceanchild, immer Oceanchild.