Die Idee...
Die Grundidee hinter dieser Reise bestand schon Ende August 2016. Als ich zum zweiten mal Abschied von meinem geliebten Portugal nehmen musste. Das ich nächstes Jahr wieder komme, stand außer Frage. Ich habe mich komplett in dieses Land verliebt. In die Landschaft, in die Städte, in die Strände, die Mentalität und vor allem in das Surfen. Portugal ist bisher touristisch noch nicht sonderlich erschlossen. Große Hotelburgen sucht man gerade im Norden vergeblich an den Stränden. Stattdessen sitzen betagte Herrschaften neben sonnengebräunten Surferdudes an der Strandbar und genießen das Meer, die Sonne, ihre Zigarre und das Leben. Nicht ohne Grund gehört Portugal zu den europäischen Ländern mit einer der höchsten Lebenserwartungen.
Ich komme an, wenn ich los lassen kann.
In meinen bisherigen zwei Trips nach Portugal habe ich recht wenig vom Land gesehen. Lissabon stand jedes mal auf meinem Plan. Allerdings hat Portugal mehr zu bieten. Porto, die eigentliche Hauptstadt Portugals und eine der ältesten europäischen Städte. Coimbra, die Universitätsstadt am Flussufer des Mondego. Aveiro, das Venedig Portugals. Die Weinkeller, in denen der berühmte Portwein lagert und auf (m)eine Verköstigung wartet.
All das werden Ziele für meinen Trip sein. Ich möchte Portugal erkunden und besser kennen lernen. Also wieso nicht zwei Wochen eine Art Städtetrip zu all den Orten, die ich unbedingt sehen möchte? Bevor ich mich vierzehn Tage lang, mehr oder weniger elegant, auf mein Surfbrett schwinge und vor lauter Muskelkater mich nicht mehr bewegen kann.
Die Organisation...
Von Anfang an stand fest, wann meine geliebten Surferdudes in "unserem" Surfcamp sein werden. Die erste Surfwoche werde ich mit meinem Fischkopp Nicole, Thomas, Shelly und meinem besten Freund Flip im Camp verbringen. Die zweite Woche besteht aus der alt eingesessenen Dresdner Truppe. Nun hieß es, zu schauen, was ich alles sehen möchte und welche Stadt oder welche Sehenswürdigkeit ein absolutes "Must-see" für mich ist. Ich listete alles auf, überlegte, wie lang ich mir für was Zeit lassen möchte und zum Erstaunen kam ich tatsächlich auf zwei Wochen. Wow, zwei Wochen Städtetrip...
Adventures are forever.
Weil ich kein Fan von Hotels bin und die einfache Art des Reisens bevorzuge, stand auch fest, dass ich mir private Zimmer und Hostels suchen werde. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass man viel mehr von den Menschen und dem Land lernt, wenn man direkt bei ihnen wohnt. Dank einer bekannten Website fand ich schnell tolle Unterkünfte, die sowohl günstig als auch oftmals mitten im Stadtzentrum sind.
Der (bisher) geplante Trip...
Die Stadt, die ich mir unbedingt ansehen und vor allem erleben möchte, ist Porto. Wie bereits erwähnt, die eigentliche Hauptstadt Portugals. Die Bilder, die man im Internet und in Büchern findet, sind einfach unglaublich. Eine Unterkunft habe ich auch bereits gebucht. In einer Art kleinem Gartenhaus im Stadtzentrum bei Ludres (okay, das klingt wie der Beginn eines Horrorfilms). Ein Tagesausflug nach Guimaráes ist absolut Pflicht. Guimaráres befindet sich im nördlichen Hinterland von Porto und gilt als "Wiege der Nation". Nach ein paar Tagen wird es weiter Richtung Süden gehen. Um genau zu sein, nach Aveiro. Aveiro - oder auch liebevoll "Venedig Portugals" genannt, liegt an der Atlantikküste und ist ein kleines altes Fischerdorf, dass durch seine drei Kanäle Venedig ähnelt und dadurch unter anderem zu seiner Berühmtheit gelang. Coimbra, DIE Universitätsstadt Portugals wird der nächste Stop sein. Auf Bildern, die ich gesehen habe, ähnelt Coimbra mit seiner Erhöhung einer meiner Lieblingsstädte. Prag! Wer weiß, vielleicht verliebe ich mich genau so sehr in Coimbra wie in Prag. Zum Glück ist es moralisch vertretbar, sich in mehrere Städte gleichzeitig zu verlieben.
The Ocean is calling and I must go.
Nach den vielen Städten wird es nun langsam Zeit, ein wenig Surffeeling aufkommen zu lassen. Was eignet sich da besser als DER Surfhotspot Portugals? Nazaré. Auf jeglichen Surfwebsiten und Facebookseiten gibt es die Bilder von Fort Sáo Miguel Acanjo. Im Hintergrund Wellen mit einer Höhe von locker 20 Metern. Nicht ohne Grund finden jedes Jahr in Nazaré etliche Surf-Meisterschaften statt. Den letzten Halt mache ich in Peniche. Eine Halbinsel, ca. 20 Kilometer vor meinem Ziel. Von hier aus geht es nochmal einen Tag mit dem Schiff auf die Berlenga Inseln. Eine Inselgruppe vor der Küste Portugals, die komplett unter Naturschutz steht. Kristallklares Wasser, grüne Hügel, Grotten und eine alte Burg erwarten mich. Fotos davon erinnern mich ein wenig an Bilder aus der Karibik. Nachdem ich mich von Peniche und den Berlenga Inseln verabschiedet habe, werde ich die letzte Etappe auf mich nehmen und mit dem Bus nach Lourinhá fahren, wo im Camp schon meine kleine Gang auf mich wartet.
Ich wurde schon oft gefragt, warum ich alles im Vornherein plane. Planung vermittelt mir nicht zur ein Gefühl von Sicherheit, sondern auch sehr viel Vorfreude. Es geht gar nicht so sehr darum, alles akribisch festgelegt zu haben und dann diesen Plan zu folgen. Festzulegen, was vor mir liegt und worauf ich mich alles freuen kann, erfüllt mich mit Aufregung und einem Kribbeln bis in die Fußspitzen. Manche lieben Überraschungen, ich liebe die Vorfreude auf ein besonderes Ereignis oder einen bestimmten Ort. Ich bin gespannt, ob alles so wird, wir ich es hier geschrieben habe. Was ich alles erleben werde oder welch Herausforderungen auf mich warten.
Aber eins ist sicher: Es wird eine unvergessliche Reise!
Start: Porto Ziel: Lourinhá |